Wattwanderungen auf Juist – unterwegs im Weltnaturerbe Niedersächsischen Wattenmeer
Im Wechsel der Gezeiten entstand die einmalige Naturlandschaft des Wattenmeeres vor der Küste Niedersachsens. Die ostfriesische Insel Juist liegt mittendrin. Bei einer geführten Wanderung im Watt entdecken Juist-Urlauber, das die weite “Matschfläche” die Heimat zahlreicher Tiere ist. Wenn sich die Nordsee bei Ebbe zurückzieht, spazieren Wattwanderer auf dem Meeresboden. Das Wattwandern ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis. An kalten oder regnerischen Tagen geht es mit dickem Pullover, “Ostfriesennerz” (gelbem Regenparka), warmen Socken und hohen Gummistiefeln auf Tour. Im Sommer können Wattläufer ihre Stiefel in den Rucksack packen und barfuß durchs Watt marschieren.
Eine Wattwanderung auf Juist – ein unvergessliches Naturerlebnis und nur unter fachkundiger Führung
Ohne genaue Kenntnisse des Watts und der Gezeiten können sich Urlauber durch Priele, die schnell anschwellenden Wasserströme im Watt, auflaufendes Wasser, tiefe Schlickstellen oder Nebel in Gefahr bringen. Geführte, sichere und erlebnisreiche Wattwanderungen mit zertifizierten Wattführern bietet, je nach Saison, das Nationalparkhaus Juist an. Ein Geheimtipp sind die Wattwanderungen mit Insel-Original Heino Behring. Der erfahrene Juister Wattführer bietet nahezu ganzjährig Wattwanderungen für Einzelgäste, Familien und Gruppen an. Treffpunkt ist in der Regel am Rosengang. Die Uhrzeiten richten sich nach dem Verlauf von Ebbe und Flut und können auf der Webseite von Heino Behring eingesehen werden.
Zum Greifen nah – das faszinierend vielfältige Tierleben im Watt entdecken
Ein weiterer Vorteil einer geführten Wattwanderung vor Juist ist, dass große und kleine Wanderer mit dem Wattführer die “Small Five” entdecken. Denn die sind oft erst auf den zweiten Blick auf die Sandflächen oder die Wasserlachen im Watt zu erkennen. In augenzwinkernder Anlehnung an die “Big Five”, die großen Tiere bei einer afrikanischen Safari, sind die Small Five fünf kleine Tierarten.
Die “Kleinen Fünf”, die sich im Nordseewatt besonders wohlfühlen, sind:
- Der Wattwurm, gut erkennbar an den spaghettiförmigen Sandhaufen, unter denen er haust
- Die Herzmuschel, die sich ins Watt eingraben kann und das Nordseewasser mit ihren natürlichen Filtereigenschaften sauber hält
- Die Wattschnecke, von denen bis zu 100.000 hier leben – nicht vor ganz Juist, sondern auf jedem Quadratmeter!
- Die Strandkrabbe, gern auch “Taschenkrebs” genannt, die gerne seitwärts Reißaus nimmt oder ihre großen Scheren zu Drohgebärden aufrichtet
- Die Nordseegarnele, die umgangssprachlich und als Delikatesse auf dem Brötchen auch “Krabbe” genannt wird. Ihre Kinderstube ist das Wattenmeer. Die jungen Garnelen schwimmen blitzschnell zu hunderten in Salzwasserpfützen herum, die das ablaufende Wasser im Watt zurücklässt.
Außerdem sind viele Seevögel oder Zugvögelschwärme, die im Wattenmeer nach Nahrung suchen oder rasten, bei der Wattwanderung zu bestaunen. Das Wattenmeer und die Küstenlandschaft von Juist ist zudem die Heimat von rund 300 Pflanzen und über 50 Schmetterlingsarten. Mit etwas Glück können Wattwanderer mit dem Fernglas auch Seehunde beobachten, die es sich auf einer Sandbank in der Sonne gutgehen lassen.