Die Insel Pellworm genießt unter den nordfriesischen Inseln ein bisschen einen Sonderstatus. Während viele der Insel im Wattenmeer der Nordsee inzwischen überlaufen von Touristen sind, ist der Boom an dem kleinen Eiland vor der Küste von Schleswig-Holstein vorbeigegangen. Zwar finden such hier regelmäßig Touristen den Weg in das offizielle Nordsee-Heilbad, im Vergleich mit Inseln wie Norderney oder Borkum ist es auch in der Hauptsaison relativ ruhig auf der Insel.
Das liegt mit Sicherheit auch an der historischen Entwicklung. Die Insel wurde vergleichsweise spät nominiert und hat keinen eigenen Sandstrand, der Urlauber im Sommer zum Baden einlädt. Trotzdem hat Pellworm für den geneigten Reisenden in der Nordsee so einiges zu bieten.
Geprägt von Sturm und Fluten – die Insel Pellworm
Das heutige Bild der Insel ergibt sich vor allem aus den verschiedenen katastrophalen Sturmfluten, die die Nordseeküste im Laufe der letzten Jahrhunderte geprägt haben. Inzwischen ist Pellworm die drittgrößte der nordfriesischen Inseln, Forscher glauben jedoch, dass sich die Größenverhältnisse im Laufe der Jahrhunderte stark verändert haben.
So könnte es sein, dass die Insel vor einer Sturmflut vor rund 1000 Jahren sogar noch mit dem Festland verbunden war. Bruchstücke der damaligen Küstenlinie machen heute nicht nur die Insel Pellworm selbst aus, sondern auch die verschiedenen Halligen, die in der unmittelbaren Nähe der Insel zu finden sind.
Wie die meisten anderen Inseln in der Nordsee, erlebte Pellworm vor allem mit dem Aufkommen der Nordseebäder eine deutliche Steigerung der Bedeutung. Besonders in den Sommermonaten zieht es viele Menschen aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen auf die Insel, die besonders für ihre Ruhe geschätzt wird. Mit dem Aufkommen eines beständigen und regelmäßigen Fährbetriebs nahm auch der Tourismus auf der Insel zu. Dabei ist festzuhalten, dass Pellworm weit weniger touristisch erschlossen als viele andere Inseln ist.
Selbst Amrum und Föhr haben eine deutlich größere Infrastruktur. Bis heute hat die Insel daher den Ruf, vergleichsweise unangetastet zu sein und über die klassische Natur der Nordseeinseln zu verfügen.
Was sollte man auf Pellworm gesehen und erlebt haben?
Wie bereits erwähnt ist Pellworm nicht so Tourismus-lastig, wie man es von vielen anderen Inseln in der Nordsee kennt. Das bedeutet auch, dass noch immer ein nicht unerheblicher Teil der regionalen Wirtschaft durch Landwirtschaft erbracht wird.
Mit den Produkten von hier werden nicht nur die hiesigen Restaurants beliefert, viele der Bauernhöfe sind noch heute in der Hand der Familie, die sie schon vor Jahrzehnten besessen haben.
Die Natur rund um die eingedeichten Bereiche wurde nicht für Hotels verändert und auch die Küstenlinie ist noch so, wie sie das Meer und das Watt erschaffen haben. Urlauber auf Pellworm suchen daher in der Regel vor allem die Ruhe und die Natur und erfreuen sich daran, dass jegliche Hektik auf dieser Insel beinahe ein Fremdwort ist.
Zwar verfügt Pellworm nicht über einen wunderschönen Sandstrand, wie es beispielsweise auf Norderney der Fall ist, es gibt aber gesicherte Badestellen, die auch für Familien mit Kindern gut geeignet sind. Hier hat man dem Meer auf natürliche Weise ein bisschen Platz abgerungen und bietet vor allem während der Flut die Möglichkeit, in den kühlen Wellen des Meeres ein bisschen Abkühlung zu suchen.
Da es die meisten Besucher vor allem während der Sommermonate auf die Insel zieht, sind diese Badestellen auch überaus beliebt und man kommt mühelos mit den anderen Menschen auf der Insel in Kontakt.
Darüber hinaus gibt es aber einige spannende Orte, die man bei einem Besuch auf der Insel in jedem Fall gesehen haben sollte. Der alte Leuchtturm ist schon von Weitem zu sehen und sollte einst die Seefahrer sicher an die Küsten von Niedersachsen und Schleswig-Holstein steuern.
Der alte Kirchturm, von dem heute nur noch eine Ruine übrig ist, stammt noch aus dem späten Mittelalter und brach nach einer Sturmflut zusammen, weil die ersten Siedler auf der Insel nicht bedacht haben, dass der Watt-Untergrund auf der Insel für derlei Bauwerke eher nicht geeignet ist.
Kurz zusammengefasst gehören also vor allem die folgenden Orte zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten bei einem Besuch auf der Insel Pellworm:
- Die abgesicherten Badestellen an verschiedenen Orten auf der Insel.
- Der alte Kirchturm als ein Relikt der Vergangenheit der Insel.
- Der alte Leuchtturm, der besichtigt werden kann und einen beeindruckenden Ausblick über das Wattenmeer bietet.
- Der Fähranleger, von wo aus die eine oder andere Führung in das Wattenmeer der Nordsee starten kann.
Außerdem gilt natürlich die Insel selbst als eine Sehenswürdigkeit. Sich mit dem Fahrrad durch die beinahe unberührte Natur zu bewegen, dürfte vor allem für den einen oder anderen gestressten Großstädter eine tolle Erfahrung sein und dabei helfen, den einen oder anderen Stress des Alltags loszuwerden.
Wann und wie nach Pellworm reisen?
Wie die meisten Inseln, bietet Pellworm besonders in den Monaten zwischen April und Oktober den größten Zauber. Danach und davor wird die Insel häufig vom rauen Herbstwetter eingeholt und es kann unangenehm kalt auf der Insel werden. Gerade in den Sommermonaten zieht es aber viele Menschen für einen Ausflug auf die Insel und inzwischen gibt es eine breite Auswahl an Möglichkeiten für die Übernachtung auf der Insel. Ob nun auf einem der vielen Bauernhöfe, einem Ferienhaus oder einer Ferienwohnung oder in einem der wenigen Hotels auf der Insel – wer die Ruhe und Abgeschiedenheit von Pellworm ein bisschen länger als für einen Ausflug genießen möchte, hat ausreichend Möglichkeiten zur Hand.
Auf die Insel selbst kommt man recht einfach mit der Fähre. An normalen Tagen ist der Fährbetrieb ganz normal möglich, wetterbedingte Ausnahmen werden meistens rechtzeitig angekündigt. Die Insel selbst ist nicht autofrei, was bedeutet, dass man auch mit dem eigenen Wagen über die Autofähre auf die Insel übersetzen und sich ganz bequem auf Pellworm zwischen den interessantesten Orten bewegen kann.