Usedom, die Sonneninsel in der Ostsee

Strand/Düne/Promenade/Ahlbeck – Zeppelubil / Th. Haft / Torgau, StrandDüneCC BY-SA 3.0

Durch ihre wunderschöne Bäderarchitektur, herrschaftliche Villen, Seebrücken und mit durchschnittlich 300 Sonnentagen ist Usedom eine der beliebtesten Badeinseln Deutschlands.

Politisch ist die Insel im Stettiner Haff zweigeteilt. Der größte Teil gehört zum deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Der östliche Zipfel mit der Seestadt Swinemünde ist Polen und der Woiwodschaft Westpommern angegliedert.

Die ehemals preußische Hafenstadt war bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges als “Weltbad”, eines der bedeutendsten deutschen Seebäder. Nach Kriegsende fiel es an Polen. Durch den Beitritt Polens zur EU ist Swinemünde dabei, seine einstige Pracht und Bedeutung wieder zurückzuerlangen. Es gibt inzwischen auch wieder eine Verbindung über die Grenze zwischen dem deutschen Teil und dem polnischen Bereich. Von Bansin im westlichen Teil aus führt eine 12 Kilometer lange Promenade und damit die “längste Flaniermeile Europas”.

Zweiundvierzig Kilometer Strand und Kaiserbäder

Deutschlands zweitgrößte Insel präsentiert sich wie aus dem Bilderbuch. Feine weiße Sandstrände, wohin das Auge schaut. Glamouröse Villen und großartige Gebäude im Stile der bezaubernden Bäderarchitektur, wie sie nur hier zu finden ist.

Das Kaiserbad Ahlbeck beherbergt zugleich das Wahrzeichen der Insel mit seiner 280 Meter langen Seebrücke. Sie ist das begehrteste Fotomotiv, obwohl die Seebrücke von Heringsdorf mit einer Länge von 508 Metern sich stolz als die längste Seebrücke Europas nennen darf. Souvenirladen und edlen Boutiquen sind in sie integriert. Am Endpunkt, an der Seeseite, erwartet ein attraktives Restaurant die Gäste.

Das dritte Kaiserbad Bansin ist Ausgangspunkt der längsten Seepromenade. Über die Promenaden der Kaiserbäder Heringsdorf und Ahlbeck geht es als Spaziergang oder mit einer gemütlichen Fahrradtour bis zur Promenade von Swinemünde.

Das sollten Sie gesehen haben

Das Zerninmoor liegt im Südosten der Insel und ist zum großen Teil kaum zugänglich. Doch ist das meliorierte Moorgebiet ein Biotop, das Sie nicht versäumen sollten. Es ist Heimat für viele Tier- und Pflanzenarten. Der “Golm”, höchste Erhebung auf Usedom grenzt an das Moor. Der angrenzende Torfkanal bildet zugleich die Grenze nach Polen. Die Erhebungen Streckelsberg, Golm, der “Lange Berg”, der Zirowberg und der Kückelsberg machen das Zentrum der Insel aus. Zwischen den Hügeln, im dichten Unterholz liegen versteckt Sümpfe mit kleinen Seen, Moore und Tümpel mit leuchtenden Seerosen. Das Gebiet ist nur sehr schwer zu erkunden und nicht leicht zugänglich.

In Zeiten, als Usedom noch zur DDR gehörte, waren bereits einige Flächen als Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen. 1999 wurde dann die gesamte Insel und die Gewässer zwischen Insel und Festland zum “Naturpark Insel Usedom” erklärt.

Landschaft auf Gnitz im Nationalpark | Peter Schaer, Gnitz usedomCC BY-SA 3.0

Ein Geheimtipp für Technik-Freaks ist das Museum in Stolpe auf der Traktoren-Welt-Usedom. Seit drei Jahren gilt es als Eldorado für alle Liebhaber von landwirtschaftlichen Maschinen. Mehr als 45 Trecker und Landmaschinen und historische Schlepper mit Vorglühvorrichtung sind begehrte Exponate.

Weit über die Grenzen hinaus bekannt ist der Ort Peenemünde auf Usedom. Das “Historisch-Technische-Informationszentrum” informiert über die weltweit erste Rakete, die 1942 in All geschossen wurde. Im Hafen liegt ein russisches U-Boot vor Anker und kann ebenso wie das Spielzeugmuseum besichtigt werden.

Blütenzauber und aromatischer Kaffeeduft mischt sich mit Duft von frischem Backwerk in dem kleinen Backsteingebäude, der “Blaumerie”. Gegenüber dem historischen Usedomer Stadttor ist hier ein wunderschöner Platz zum Rasten inmitten von blühenden Pflanzen aller Art. Die Inhaberin dieses Blumenstübchens ist glühende Verfechterin der plattdeutschen Sprache. Neben täglich frischem selbst gebackenem Kuchen ist die Blaumerie ein uriges Museum mit unzähligen Souvenirs und Accessoires.

Eine leicht verfallene Scheune ist ein weiterer Geheimtipp, die Usedomer Käserei. In dem Bauerngehöft aus dem 12. Jahrhundert können Sie nicht nur kostenlos verschiedene Käsesorten probieren. Sie erhalten auch interessante Einblicke in deren Herstellung.

Interessante Sehenswürdigkeiten auf Usedom:

  • Koserower Salzhütte, ein historisches Restaurant
  • mit der Tauchgondel in Zinnowitz in eine bunte Unterwasserwelt eintauchen
  • der Botanischer Garten in Mellenthin
  • die Ausstellung in der Phänomenta in Peenemünde
  • jährliches Highlight Sandskulpturenfestival auf dem Grenzparkplatz zwischen Swinemünde und Ahlbeck

Bernstein, das Gold der Ostsee

Bernsteinsammler hat es zu allen Zeiten gegeben. In den Bernsteinorten die an den Ufern liegen, die der Landseite, dem Achterwasser zugewandt sind, liegen die Bernsteindörfer der Insel. Das Ostseebad Kölpinsee, Koserow, das Seebad Ückeritz und das Bernsteinbad Zempin strahlen eine beschauliche Ruhe aus. Ganz im Gegensatz zu den Kaiserbädern mit Strandleben und lebhaftem Badetourismus bestimmen hier unberührte Natur und romantische Schilfgürtel entlang den Uferstreifen das Gesicht der Insel.

Usedom aktiv erleben

Für alle, die die Insel aktiv erleben möchten, bieten sich unzählige Möglichkeiten. Angefangen bei einem gut ausgebauten Radwegenetz, über das alle Ecken der Insel erreicht werden können, gibt es Nordic Walking, Wander- und Joggingrouten. Von den Reiterhöfen werden geführte Ausritte organisiert. Erlebnistouren mit dem Quad oder einem Trabbi führen durch den Naturpark Usedom.

Oder wie wäre es mit einem Besuch bei Lamas, auf der Straußenfarm und am Wisentgehege? Für Kinder, die gerne klettern ist der Kletterwald in Neu Pudagla bei Ückeritz die richtige Unternehmung. Und auch bei Regen bleibt es spannend im Indoor Klettergarten im Hangar 10. Dort steht ein Flugsimulator, in dem ein Landeanflug geübt werden kann.

Usedom zu jeder Jahreszeit

Messungen des Deutschen Wetterdienstes belegen, dass Usedom das sonnenreichste Gebiet Deutschlands ist. Das Ostseeküstenklima ist gemäßigt und wird durch kontinentale und maritime Einflüsse bestimmt. Auf einen plötzlichen Wetterwechsel sollte man aber immer gefasst sein. Selbst der sonnigste Morgenhimmel kann schnell durch eine Wolken- oder Regenfront getrübt werden.

Leichte Brisen vom Meer her und frische Seeluft kühlen auch im Sommer auf eine Durchschnittstemperatur von 20 Grad Celsius. Das Wasser der Ostsee hat mit durchschnittlich 18 Grad nicht für jedermann die optimale Badetemperatur. Richtig windstill ist es nie auf der Insel. Im flachen Wasser der Bodden locken 20 Grad Wassertemperatur dann schon eher zum Baden.

Die Winter sind gemäßigt. Dafür sorgt das Wasser der Ostsee mit relativ hohen Wassertemperaturen.

Die ideale Reisezeit ist und bleibt sicher der Sommer. Für Gesundheit und Wohlbefinden sind aber ebenso alle anderen Jahreszeiten gesundheitsfördernd. Für Fitness, Wellness und Badespaß sorgen die “Ostsee-Therme” und die “Bernstein-Therme” mit Saunen, Meerwasserbädern, heilendem Thermalwasser und Gesundheitsstudios das ganze Jahr hindurch.

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