Langeoog

User:HuebiLuftaufnahme LangeoogCC BY-SA 3.0

Zwischen ihren Nachbarinseln Spiekeroog und Baltrum reiht Langeoog sich ein in die Kette der Ostfriesischen Inseln, die vor der niedersächsischen Küste in der Nordsee liegen. Zusammen machen diese sieben Inseln den Großteil des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer aus.

Ihr Name bedeutet wörtlich „lange Insel.“ Dennoch ist Langeoog weder die größte noch die bevölkerungsreichste unter den Ostfriesichen Inseln. Vielmehr zeichnet sie sich durch eine wilde naturbelassene Schönheit aus und lädt ihre Gäste zur Entschleunigung ein. Selbst das Auto müssen Besucher auf dem Festland zurücklassen, denn Langeoog ist autofrei. Neben der Pferdekutsche ist das Fahrrad das beliebteste Verkehrsmittel.

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Inselgeschichte

So war die Besiedlung der Insel von Anfang an kein leichtes Unterfangen. Historiker gehen davon aus, dass es bereits ab dem 13. Jahrhundert eine Bildung von stabilen Dünungen gab, die Siedlungen Schutz bieten konnte. Die kargen, sandigen Böden waren aber weder für Landwirtschaft noch für Tierhaltung besonders gut geeignet und im Winter drohten Sturmfluten die ganze Insel zu überspülen.

Fischfang und Treibgut bestimmten das Leben der wenigen Insulaner, die sich vor dem 18. Jahrhundert dauerhaft hier niederließen. 1680 ergab eine Volkszählung 63 Langeooger. Mittlerweile gibt es fast 2000 dauerhafte Bewohner auf der Insel. Hinzu kommen Jahr für Jahr 250.000 Urlauber und Besucher.

Erstmal gut ankommen!

Zwar verfügt Langeoog über einen Flugplatz, fast alle Besucher kommen aber mit der Fähre aus Bensersiel. Wer bis hierhin mit dem PKW gereist ist, kann ihn auf einem der Großparkplätze am Fähranleger abstellen.

Die Fahrplan der Fähre ist tideabhängig, sie verkehrt aber mehrmals täglich. Die Überfahrt dauert etwa eine Stunde. Auf der anderen Seite angekommen, erwartet die Gäste direkt das erste Highlight: die nostalgische Inselbahn. Ihre kunterbunten Waagen verkehren zwischen dem Fährhafen und dem Hauptdorf der Insel.

Nichts verpassen auf Langeoog

Während des Aufenthalts sind die Pferdekutsche und vor allem das Fahrrad die wichtigsten Verkehrsmittel. 35 km gut ausgebaute Radwege führen über die gesamte Insel und an Ausflugszielen herrscht kein Mangel.

 1. Der Strand

Der unumstrittene Publikumsmagnet der Insel ist ihr 14 km langer Natursandstrand. Um allen Interessen gerecht zu werden ist er in verschiedenen Abschnitte unterteilt. Neben dem langen Badestrand mit den typischen Strandkörben gibt es den Hunde-, den Drachen- und den Sportstrand. Im Westen schließt sich der Kite-Surfstrand an. Das Zuhause der Wassersportschulen und Ausrüstungsverleiher.

 2. Haus der Insel & Schifffahrtsmuseum

Das Haus der Insel ist die Touristeninformation und Kurverwaltung Langeoogs. Früher oder später treibt es also fast jeden Inselbesucher ohnehin hierher und wenn es soweit ist sollte man sich zwei Kleinode nicht entgehen lassen. Im Haus der Insel selbst befindet sich die Mini-Langeoog-Ausstellung. Auf 45 Quadratmetern und aus mehr als 1 Millionen kleinen Steinen steht hier die gesamte Insel Langeoog samt Wasserturm und Inselbahn – aus Lego.

Direkt Gegenüber liegt das alte Rettungsboot „Langeoog“, das von 1945 bis 1980 tatsächlich in der Seenotrettung in der Nordsee im Dienst stand und heute zum Schifffahrtsmuseum umfunktioniert worden ist. Gezeigt werden Ausstellungen zur Geschichte der Seefahrt und zum Thema „Müll im Meer.“

 3. Der Wasserturm

Er ist das Wahrzeichen der Insel! Der Langeooger Wasserturm wurde bereits 1909 auf den Kaapdünen im Nordwesten errichtet und ist stolze 33 Meter hoch. Damit bietet er seit mehr als 100 Jahren den besten Rundumblick über die Insel. An klaren Tagen sieht man von hier aus nicht nur die Nachbarinseln, sondern bis nach Helgoland.

wasserturm langeoog
reginasphotos – Pixabay

 4. Das Watt

Das Leben auf den ostfriesischen Inseln wird seit jeher von den Gezeiten beherrscht. Etwa alle 6 Stunden zieht sich das Wasser zurück und legt dabei ein Naturwunder frei: das Wattenmeer. Es ist seit 1986 deutscher Nationalpark und seit 2009 UNESCO-Weltnaturerbe, vor allem aber ist es der einzigartige Lebensraum für mehr als 10.000 Tier- und Pflanzenarten.

Der Treffpunkt für geführte Wattwanderungen ist am Deichschart/Seedeich. Trocken Fußes lässt sich Watt am besten vom Naturpfad Flinthörn aus erkunden. Er beginnt am Flinthörndeich und führt über einen mit Informationstafeln bestückten Weg zu einer Aussichtsplattform. Von hier haben die Besucher einen wunderbaren Blick über die Brutgebiete vieler Wattvogelarten

 5. Lale Andersen

Mitte im Inseldorf wird eine ganz besondere ehemalige Insulanerin mit einem Denkmal geehrt – die beliebte Schlagersängerin Lale Andersen. Sie fand auf Langeoog einst ihre Wahlheimat. Die Statue stellt Andersen in Erinnerung an ihren Hit Lili Marleen an eine Laterne gelehnt dar und ist ein beliebtes Motiv für Fotos.

Weitere Spuren der Sängerin sind ihr Haus Sonnenhof, das heute als Ferienhaus vermietet wird, in der Straße Gerk-sin-Spoor und ihr Grab auf dem Dünenfriedhof am Fuße der Heerenhusdünen .

Die beste Zeit

Auf Langeoog herrscht das im Vergleich zum Landesinneren mildere Seeklima mit wärmeren Wintern und kühleren Sommern. Die ideale Zeit für einen Strandurlaub auf der Insel ist der Hochsommer zwischen Juni und September. Am wärmsten ist es im Juli, die meisten der jährlich rund 1.500 Sonnenstunden gibt es im August.

Aber auch in der Nebensaison hat die Insel einen unverkennbaren Charme. Besonders Natur- und Vogellieb
haber kommen dann auf ihre Kosten. Tausende von Zugvögeln machen im Frühling und im Herbst Rast auf der Inseln. Während der alljährlichen Zugvogeltage organisiert die Kurverwaltung spezielle Ausstellungen, geführte Touren und Vorträge.

Langeoog ist immer eine Reise wert!

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