UNESCO-Welterbe Kloster Maulbronn

Kloster Maulbronn
Elke Wetzig (Elya), Kloster Maulbronn 2009, CC BY-SA 3.0

Das Kloster Maulbronn, welches seit 1993 auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste steht, zählt nördlich der Alpen zu den besterhaltenen Klosteranlagen des Mittelalters. Da sich einige Gebäudeteile auf dem Außengelände befinden, lohnt sich ein Besuch der Anlage vor allem im Frühjahr oder Sommer. Im Folgenden werden die wichtigsten Bauten des Klosters beschrieben.

Das Klostertor

Die von Johann Hochstetter im Jahre 1766 gegründete Kloster-Apotheke Maulbronn steht auf der rechten Seite neben dem Klostertor. Das Gebäude selbst existiert vermutlich seit 1215 und fungierte als Herberge.

Der Klosterhof

Den Klosterhof umgeben Wirtschaftsgebäude wie ein Gästehaus, Werkstätten, Ställe oder ein Getreidespeicher. Die Gebäude werden von einer Klostermauer umringt. Hier wohnten die Klosterbediensteten oder Gäste. Neben einem Informationszentrum ist auch ein Literaturmuseum eingerichtet.

Das Klostermuseum

Dort präsentiert ein Modell eine Übersicht über das Kloster Maulbronn. Folgender Aufbau wird daraus ersichtlich:

  • Vordergrund: Klostermauer mit Turm und Friedhof, rechts das Jagdschloss mit zwei Ecktürmen
  • Mitte: Klausur und Klosterkirche
  • Hintergrund: Klosterhof mit Fruchtspeicher und Klostertor auf der linken Seite, Fachwerkhäusern auf der rechten Seite und dahinter das Rathaus und die Bäckerei
  • An westlicher Klostermauer: Wagnerei und Schmiede
  • An nördlicher Klostermauer: Mühle
  • Hinten rechts: Hexenturm

Die Klausur

Die Gebäude sind folgendermaßen angeordnet:

  • Süden: Kirche mit drei Kapellen und Kreuzgang mit Brunnenhaus
  • Westen: Keller und Laienrefektorium
  • Norden: Küche, Herrenrefektorium und Heizraum
  • Osten: Keller, Lagerraum und Bruderhalle (Ort, wo die Mönche arbeiteten); Kapitelsaal (Versammlungsraum der Mönche) und Sakristei

Der Kreuzgang

  • Südflügel: Erbauung zwischen 1210 und 1220; rundbogige Wandöffnungen; dünne Säulen mit Schaftring
  • Westflügel: Säulen in der Fensterlaibung; Spitzbogen mit offenem Dreipass; Arkaden aus 1300: ein Rundfenster und zwei Spitzbögen jeweils von einem spitzbogigen Blendbogen zusammengefasst; Fensterschmuck mit Maßwerk

Das Brunnenhaus

An einem solchen Brunnen hatten die Mönche die Möglichkeit, sich die Haare schneiden zu lassen oder sich die Hände zu waschen. Das Brunnenhaus wurde zwischen 1340 und 1350 errichtet. Ein Fenster besteht aus drei hohen einzelnen Lanzettfenstern und drei darüberliegenden Vierpässen. Der Fachwerkaufbau existiert seit dem 16. oder 17. Jahrhundert, die oberen Brunnenschalen seit 1878.

Das Herrenrefektorium

Dieser Teil des Gebäudes diente als Speisesaal der Priestermönche. Die Architektur sollte schlicht und ohne Bauschmuck sein. Hier lässt sich das asketische Leben der Mönche besonders gut erkennen. Der Raum ist mit Kreuzrippen gewölbt.

Klosterkirche

Hier befinden sich zwei Kirchen, die zwischen 1147 und 1178 erbaut wurden:

  • Laienkirche
  • Mönchskirche inklusive Chorgestühl aus dem 15. Jahrhundert für 92 Mönche und einem Dreisitz für den Abt; Hochaltar mit mehreren noch erhaltenen Schnitzfiguren

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