Frauenkirche Dresden

Netopyr, 100130 150006 Dresden Frauenkirche winter blue sky-2, CC BY-SA 3.0

Die Frauenkirche am Dresdner Neumarkt ist eine barocke evangelische Kirche, die über eine der größten Kirchenkuppeln aus Stein verfügt. Das Gotteshaus wurde vom Architekten Georg Bähr entworfen und zwischen 1726 und 1743 erbaut, wobei die Außenkuppel ursprünglich aus Holz und Kupfer bestehen sollte. Bähr konnte sich allerdings durchsetzen und schlug den Bau einer Steinkuppel vor. Als Inspiration diente ihm dabei die Kuppelkirche Santa Maria della Salute in Venedig. Die Kuppel übte vor allem auf Grund ihrer konkaven Form eine große Faszination aus und erinnerte an eine Glocke, weshalb das Gebäude sehr häufig auch als “die Steinerne Glocke” bezeichnet wurde. Die massive Steinkuppel verursachte aber immer wieder große Reparaturen, es entstanden Risse und die Pfeiler mussten gesichert werden. Nach insgesamt drei Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg brannte die Kirche komplett aus und brach schließlich in sich zusammen. Nur der Altar, der von Johann Christian Feige geschaffen worden war, konnte gerettet werden. 1947 wurde er gesichert und die Kirchenruine blieb zunächst als Mahnmal erhalten. Erst 1990 nahm die Idee, die Frauenkirche wieder aufzubauen, konkrete Formen an. Für den Wiederaufbau wurde der Trümmerhaufen abgetragen und jeder Stein eingelagert und katalogisiert. Auf Grund eines riesigen Spendenaufkommens konnte der Bau bereits 2005 abgeschlossen und eingeweiht werden.

Heute wird die Dresdner Frauenkirche durch zwei evangelisch-lutherische Pfarrer betreut und steht auch Besuchern als so genannte “City-Kirche” offen. Die Grundpfeiler des Kirchenlebens bilden die Gottesdienste am Sonntag sowie Mittags- und Abendachten, die mit Orgelmusik umrahmt werden. Darüber hinaus wird das Angebot auch durch zahlreiche Orgelkonzerte, Sonntagsmusiken oder geistliche Konzerte ergänzt. Die Kirche kann täglich von 10 bis 18 Uhr besichtigt werden, wobei die Unterkirche als Raum der Stille vorgesehen ist, ein Seitenraum ist darüber hinaus als Gebetsraum konzipiert. Wer sich für die Architektur, die Geschichte oder die religiöse Bedeutung des Gotteshauses interessiert, kann außerdem an einer geführten Besichtigung teilnehmen.