Dürener Kreisbahn

Die DKB, wie die Dürener Kreisbahn in ihrer letzten Rechtsform als GmbH kurz genannt wurde, hat über ein Jahrhundert hinweg den öffentlichen Personennahverkehr im Kreis Düren mit Schiene und Bus bestimmt.

Der heutige Landkreis Düren ist rund 950 km² groß. In den 15 Städten und Gemeinden leben rund 265.000 Bürger und Einwohner. Aufgabe der DKB war es von Beginn an, mit einem zunehmend dichter werdenden ÖPNV-Netz die Ortschaften in der Umgebung von Düren verkehrsmäßig zu erschließen. Zentrum des Landkreises ist die Kreisstadt Düren mit heutzutage gut 90.000 Einwohnern.

Von Beginn an hatte die DKB ihren Unternehmenssitz in Düren als dem wirtschaftlichen Mittelpunkt der Region. Ende der 2010er-Jahre umfasste das Liniennetz der DKB mehr als 700 Kilometer mit zweieinhalb Dutzend Buslinien, jeweils vier Nacht- und Anrufbussen sowie einem Anrufsammeltaxi.

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Vom Schienen- zum reinen Busverkehr

Schon kurz nach dem Gründungsjahr 1908 entwickelte die Dürener Kreisbahn ein für damalige Verhältnisse dichtes Schienenverkehrsnetz inner- und außerstädtisch. Im Mittelpunkt standen der Dürener Bahnhof und der Dürener Markt. Von hieraus führten alsbald Straßenbahnlinien in Nachbarorte wie Gürzenich und Kreuzau oder in Dürener Ortsteile wie Distelrath und Lendersdorf.

Ab Mitte bis Ende der 1950er-Jahre wurden sukzessive die Straßenbahn- durch Busverbindungen ersetzt. In den folgenden Jahrzehnten war die DKB mit Firmenbeteiligungen auch erneut am Schienenverkehr erfolgreich. Der wurde Anfang der 2000er-Jahre als neue Ruhrtalbahn GmbH ausgegliedert. Eigentümer wurden die DKB mit 25,1 sowie die inhabergeführte mittelständische R.A.T.H. GmbH mit Unternehmenssitz in Düren.

Im Herbst 2017 wurde entschieden, den Fuhrpark der DKB schrittweise auf Brennstoffzellentechnik sowie E-Fahrzeuge umzustellen.

Mit der Dürener Kreisbahn ins Erholungsgebiet Kreuzau

Ein Blick in die Anfangszeit der DKB vor einem Jahrhundert macht deutlich, wie schnell innerhalb von nur vier Jahren [1908–1912] das Streckennetz im heutigen Kreisgebiet ausgebaut wurde.

Zu den ersten DKB-Schienenverbindungen mit jeweils mit Hin- und Rückfahrt gehörten
• Düren Bahnhof – Düren Markt – Niederau
• Distelrath – Düren Markt – Rölsdorf – Gürzenich
• Rölsdorf Dreieck – Lendersdorf
• Niederau – Friedenau
• Friedenau – Kreuzau
• Lendersdorf – Walzwerk Schneidhausen

Eine der damals wie heute schönsten Linien ist die knapp neun Kilometer lange Fahrtstrecke vom Bahnhof Düren nach Kreuzau. Die drittgrößte Gemeinde im Landkreis liegt in der Rureifel als einem beliebten Naherholungsgebiet. Die gemütlich-idyllische Fahrt führt, wie man sagt, über die Dörfer durch Lendersdorf und Niederau bis hin zum Rurtalbahnhof Kreuzau.

Dürener Kreisbahn und RATH-Gruppe werden Ruhrtalbus

In den 2010er-Jahren entwickelte der Landkreis Düren das neue ÖPNV-Konzept „Verkehr aus einer Hand“. Ziel war die Bündelung des bislang konkurrierenden ÖPNV-Busverkehres im Kreisgebiet in einer Hand durch einen einzigen Betreiber. Aussichtsreichste Anbieter dieser europaweiten Ausschreibung waren DKB sowie R.A.T.H. GmbH, die zusammen ein Gemeinschaftsangebot abgegeben hatten.

Per Januar 2020 gründeten der Landkreis Düren und die RATH-Gruppe die Rurtalbus GmbH als neues Unternehmen. Damit war das Ziel „[Bus]Verkehr aus einer Hand“ erreicht.

Dieser Zusammenschluss bedeutete nach mehr als einem Jahrhundert das Aus für die Dürener Kreisbahn allerdings nur rechtlich und auf dem Papier. De facto bleibt das von der DKB in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaute ÖPNV-Verkehrsnetz den Einwohnern in Stadt und Kreis Düren auch weiterhin erhalten– unter anderem Namen, mit denselben Haltepunkten und auch weitgehend demselben Personal.

Mehr Infos zum Thema:

https://der-wirtschaftsstandort.com/landkreis-dueren/