Fehmarn

Auf der Insel Fehmarn kommen sowohl Sonnenhungrige als auch Naturliebhaber voll auf ihre Kosten. Sie erleben Vielseitigkeit an den Stränden im Norden und Süden, Sonnenuntergänge im Westen und Steilküsten im Osten.

Küste auf Fehmarn
Pentius, Küste Fehmarn Süd, CC BY-SA 3.0

Eine Kurzgeschichte von Fehmarn

Etwa vor 4.300 Jahren wurde Fehmarn durch den Anstieg des Meeresspiegels und einer Landsenkung vom Festland getrennt. Die Insel erlebte im Laufe der Jahrhunderte unzählige Kriege und Mächte.

Vor etwa 7.000 Jahren fand eine erste Besiedelung statt und vor etwa 5.000 Jahren siedelten sich die ersten Ackerbauern an. Die Germanen verließen jedoch die Insel und von etwa 400 bis 900 vor Christus ließen sich dort Slawen nieder.

Dänenkönig Erich VII. verwüstete Fehmarn um 1420 vollständig. Nur etwa zehn Prozent der einstigen Bevölkerung überlebten diesen Angriff. Eine Neubesiedelung erfolgte bis etwa 1500. Im 15. Jahrhundert ließen sich Piraten, die Vitalienbrüder, auf Fehmarn nieder. Die Burg Glambeck wurde von ihnen besetzt, jedoch 1627 während des Dreißigjährigen Krieges zerstört. 1644 befand sich die Insel im Krieg mit Schweden. Die Schweden wurden später vom Dänenkönig Christian IV. wieder vertrieben. 1864 kam Fehmarn zu Preußen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg machte die damalige Sowjetunion den Versuch, die Insel zur sowjetischen Besatzungszone zuzuordnen. Das Vorhaben misslang jedoch.

1963 erfolgte die Einweihung der Fehmarnsundbrücke, durch die die Insel an das Festland angeschlossen wurde. Im Norden gibt es eine Fährverbindung von Puttgarden nach Dänemark.

1974 wurde Burg zum Ostseeheilbad erklärt. 2003 erfolgte die Fusionierung aller Gemeinden der Insel zu einer Stadt, wodurch Fehmarn zur zweitgrößten Stadt Schleswig-Holsteins wurde.

Zwischen Deutschland und Dänemark ist eine feste Querung des Fehmarnbelts mittels eines Absenktunnels geplant, der Fehmarn direkt mit der dänischen Insel Lolland verbinden soll. Der Bau dieser Straßen-Eisenbahn-Kombination hat bereits begonnen.

Anreise nach Fehmarn

Reisen Sie mit dem Auto an, folgen Sie zunächst der Autobahn A 1, die ab Heiligenhafen in die Bundesstraße B 207 übergeht. Mit dem Auto erreichen Sie Fehmarn über die Fehmarnsundbrücke. Die B 207 ist ein Teil der Vogelfluglinie sowie der Europastraße 47.

Reisen Sie mit dem Zug, erfolgt Ihre Anreise über Hamburg oder Lübeck. Mit dem ICE erreichen Sie Puttgarden über die Fehmarnsundbrücke in etwa eineinhalb Stunden. Eine Anreise ist ebenfalls mit der Regionalbahn ab Lübeck über Burg nach Puttgarden möglich.

Beste Reisezeit

Die beste Reisezeit für den Ostseeraum und somit auch für die Insel Fehmarn ist während der Monate Juni bis August. In dieser Zeit herrschen an der Ostsee die höchsten Temperaturen, die zwischen 18 und 22 Grad Celsius liegen. Jedoch lohnt sich ein Besuch auf Fehmarn auch im Herbst oder Winter, wo auch angenehme Sonnenstrahlen genossen werden können. Zwischen Dezember und März muss mit Frost und auch Schnee gerechnet werden.

Was sollte man auf Fehmarn unbedingt machen?

Die Fehmarnsundbrücke

Fehmarnsundbrücke
S.moeller, Fehmarnsundbrücke 059a, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Seit 1963 führt die Brücke vom Festland über den Fehmarnsund auf die Insel. Die Brücke wurde mittlerweile zum Denkmal erklärt und ist ein Wahrzeichen für die Insel und ganz Schleswig-Holstein. Auf der 21 Meter breiten Brücke befinden sich die Eisenbahnlinie und die zweispurige Fahrbahn. Sie besitzt zudem einen Gehweg, sodass sie zu Fuß überquert werden kann.

Das Rathaus von Burg

Rathaus Burg Fehmarn
User:Matthias Süßen, RathausBurgFehmarn-msu-5086, CC BY-SA 4.0

Im Hauptort Burg befindet sich das Rathaus von Fehmarn. Es wurde 1901 am südlichen Ende des Marktplatzes erbaut und beherbergt die Inselverwaltung, das Standesamt sowie das Stadtarchiv. Das neue Rathaus ist mit seinen zahlreichen Türmen und verwinkelten Ecken nicht zu übersehen. Über dem Eingang befindet sich das Stadtwappen, das eine von Wasser umspülte Ringmauer und ein Nesselblatt zeigt.

Der Leuchtturm von Flügge und das Naturschutzgebiet Krummsteert

Der Leuchtturm Flügge ist mit seinen 16 Metern Höhe der höchste aller Leuchttürme Fehmarns. Er ist der einzige, der von Besuchern auch von innen besichtigt werden kann. Der Turm wurde 1915 erbaut und bietet eine atemberaubende Sicht auf die Insel sowie das Naturreservat Krummsteert. Er befindet sich inmitten dieses Naturschutzgebietes, das viele Meeresvögel und anderen Tieren beheimatet. Krummsteert und die Meeresbucht Sulsdorfer Wiek bilden zusammen ein Naturschutzgebiet aus Salzwiesen, Flachwassern, Brackwassern und dem Strandwall.

Das Meereszentrum Fehmarn

“Wolfgang Pehlemann” direkt unter dem Bild
Lizenz CC-by-sa V. 3.0/de unter Beachtung obiger Genehmigung
, Klaustorf Holstein Ostsee Erlebniswelt nahe Großenbrode Meereszentrum Fehmarn ehemalig BW-Aufklärungsturm – Foto 2018 © Wolfgang Pehlemann P1270478, CC BY-SA 3.0 DE

In Burg befindet sich eine der größten Meerwasseranlagen ganz Europas. In verschiedenen Bereichen leben Tausende verschiedener Meerestiere aus der ganzen Welt. Der erste Bereich beherbergt den Korallengarten, wo sich zahlreiche tropische Fische inmitten echter Korallen tummeln. Im zweiten Bereich, dem Rifftunnel, können sich Besucher durch ein großes Wasserbecken begeben. Sie erleben Rochen, Schwarmfische und viele Arten mehr, die über Ihren Kopf hinweg schwimmen. In den Haiwelten, dem dritten Bereich, erleben Sie verschiedene Arten von Haien und erhalten Informationen über ihre Lebensräume.

Die St. Nikolai Kirche von Burg

Heimatmuseum Fehmarn
S.moeller, Fehmarn Burg 2006 017 049b, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

In der Stadt Burg befindet sich eine der ältesten Kirchen Fehmarns. Ihr Baubeginn war vermutlich in den dreißiger Jahren des 13. Jahrhunderts und dauerte über 300 Jahre, weshalb sie sowohl Elemente der Romanik als auch der Gotik enthält. Die Kirche beeindruckt nicht nur durch ihr prachtvolles Äußeres, sondern auch durch ihre Innenausstattung. Das älteste Stück der Kirche bildet ein bronzenes Taufbecken aus dem 14. Jahrhundert. Der Glockenturm kann im Rahmen von Führungen bestiegen werden und bietet einen Blick auf Burg.

Das Naturschutzgebiet Grüner Brink

Das Naturschutzgebiet Grüner Brink befindet sich westlich von Puttgarden. Mit seiner Länge von 2,5 Kilometern ermöglicht es das Beobachten der Wirkung von Meeresströmungen und Hochwasser auf die Nordküste der Insel. Im Jahr 1872 wurde an diesem Küstenabschnitt nach einer Flutkatastrophe ein Deich errichtet. Die Folge war eine Änderung der Strömungsverhältnisse und die Bildung von Sand und Geröll. Es entstanden drei flache Seen, die von der Ostsee abgetrennt wurden. Daraus entwickelten sich Binnenseen, die zu Biotopen für viele Wasservögel wurden. Der Grüne Brink bietet nicht nur heimischen Vögeln ein Zuhause. Hinzu kommen zahlreiche Durchzügler aus Skandinavien, die im Herbst dort zwischenlanden.

Das U-Boot-Museum Fehmarn

Im Hafen von Burgstaaken befindet sich ein U-Boot-Museum, wo Besucher das U-Boot U11 von innen besichtigen können. Das hier ausgestellte Boot wurde von 1966 bis 1968 erbaut und gehörte bis zum Jahr 1998 zu einem Ubootgeschwader. Während der Besichtigung von U11 ahmen Sie das Leben auf engstem Raum nach. Die Ausstellung des Museums vermittelt Informationen über die deutsche U-Boot-Flotte.

Mehr Infos finden Sie direkt unter fehmarn.de