Bremer Rathaus

Bremer Rathaus
Jürgen Howaldt, RathausBremen-01-1, CC BY-SA 2.0 DE

Auf dem historischen Marktplatz, der von den Bremern liebevoll die „gute Stube“ genannt wird, steht das Bremer Rathaus.

Es ist eines der bekanntesten Bauwerke der Hansestadt und das einzige Rathaus des europäischen Spätmittelalters, das in seinem jahrhundertelangen Bestehen von Zerstörung und umfassenden Veränderungen verschont geblieben ist.

Zusammen mit dem Roland, einer fast sechs Meter hohen Statue aus dem Jahre 1404, gehört es zu den zwei Bremer Sehenswürdigkeiten, die 2004 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden.

Das Rathaus im gotischen Stil wurde zwischen 1405 und 1410 errichtet. Der Stadtrat benötigte seinerzeit einen Versammlungsort, der auch die wachsende Größe der Stadt Bremen und ihre Unabhängigkeit gegenüber der Kirche demonstrieren sollte. 200 Jahre später, im Jahr 1608, entschied man sich für den Umbau der eher schlicht gehaltenen Fassade, die nicht repräsentativ genug scheint.
Der Architekt Lüder von Bentheim entwarf eine neue Fassade im Stil der sogenannten Weser-Renaissance, die bis heute erhalten geblieben ist. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erhielt das Rathaus durch einen Anbau weitere Räumlichkeiten, die der Senat aufgrund wachsender Aufgaben dringend benötigte.Trotz seines Alters von über 600 Jahren ist das Rathaus auch heute kein Museum: Die beiden etwa 40 Meter langen Rathaushallen sind nur selten ungenutzt. Die obere Halle dient Senat und Bürgermeister bei Zusammenkünften mit repräsentativem Hintergrund. So wird hier an jedem zweiten Freitag im Februar die Schaffermahlzeit zelebriert, die als das älteste Brudermahl der Welt gilt. Die Halle im Erdgeschoss hingegen wird von den Bremer Bürgern für Ausstellungen, Märkte und Veranstaltungen genutzt und ist meist ganzjährig ausgebucht.
Auch unterirdisch ist das Bremer Rathaus einen Besuch wert: Das einstige Fundament des Rathauses ist heute der Bremer Ratskeller. Dieser beherbergt eine riesige Auswahl an Weinen: Fast 600 verschiedene Sorten lagern hier, darunter sogar einige jahrhundertealte Weine. Als ältester gilt der Rüdesheimer Wein aus dem Jahre 1653.Führungen werden fast täglich von der Bremer Touristikzentrale angeboten. Der Preis beträgt 5,- Euro für Erwachsene, für Kinder bis 12 Jahre ist der Eintritt kostenlos.
Die Führung dauert etwa eine Stunde und wird in deutscher und in englischer Sprache angeboten. Nach Vereinbarung besteht die Möglichkeit einer individuellen Führung, beispielsweise für Gruppen oder Schulklassen.

Mehr Informationen unter: www.rathaus.bremen.de

Foto: © thorabeti – Fotolia.com