Archäologiepark Römische Villa Borg

Archäologiepark Römische Villa Borg
© Alexander Spät;, Römische Villa Borg, CC BY-SA 3.0

Einleitung

Der Archäologiepark Römische Villa Borg befindet sich auf einer Anhöhe in der Gemeinde Perl im Saarland. Auf einem Gelände von ca. 7,5 ha haben Besucher die Möglichkeit, mehr als 2000 Jahre in die Vergangenheit zu reisen und das Leben auf einem römischen Landgut aus nächster Nähe kennenzulernen.

Die Geschichte des Archäologieparks

Die Region zwischen Mosel und Saar gehörte zu den frühesten Siedlungsgebieten des Saarlandes und die späteren Bewohner der Umgebung nutzten die antiken Überreste, die hier überall zu finden waren, jahrhundertelang als Steinbruch. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann sich ein Lehrer aus der Gegend für die Geschichte dieses ausgedehnten Trümmerfeldes zu interessieren.

Er führte selbst erste kleine Grabungen durch und entdeckte, dass die Fundstücke und Gebäudereste aus der Zeit der Römer stammen. Im Laufe der Zeit geriet das Gelände in Vergessenheit und erst mehrere Jahrzehnte später erinnerten sich Archäologen wieder an dieses Gebiet im Perler Ortsteil Borg. Schließlich starteten 1986 die wissenschaftlichen Untersuchungen des inzwischen gerodeten Areals. Nach dem Freilegen antiker Fundamente entschied man sich, auf diesen Steinen Neubauten zu errichten und so als Gesamtheit anschaulich zu rekonstruieren.

Was ist im Archäologiepark Römische Villa Borg zu sehen?

Im Laufe der Jahre entstand ein Freilichtmuseum mit großzügigem Herrenhaus, Wirtschaftsgebäuden, Torhaus, Küche und einem luxuriösen römischen Bad. Die Anlage bietet Besuchern ein äußerst lebendiges Bild vom Leben in der Zeit des 2. bis 3. Jahrhunderts nach Christi, als die Villa sich in der prächtigsten Phase mit den größten Ausmaßen befand. Auch heute werden auf dem Gelände noch Grabungen durchgeführt, wobei immer wieder Gegenstände von archäologischem Interesse freigelegt werden.

Auf welche Art können Besucher die Villa erkunden?

römische villag borg innen
Carole Raddato from FRANKFURT, Germany, Roman Villa Borg, Germany (9293663260), CC BY-SA 2.0

Die Verantwortlichen des Archäologieparks haben ein sehr vielseitiges Programm aufgelegt, um das Leben in der römischen „Villa rustica“ möglichst authentisch zu präsentieren. Zur Auswahl stehen unter anderem folgende Aktivitäten:

  • Führungen durch die Innenräume und die Gartenanlage der Villa Borg
  • Führungen an den aktuellen Grabungsorten
  • Führungen zu bestimmten Themen, wie zum Beispiel zur Bade- oder Esskultur
  • Erlebnisführungen durch die „echte“ Hausherrin, den Gutsverwalter oder einen Sklaven
  • Sichtung der Fundstücke im Museum
  • Seminare, Workshops und Mitmachprogramme zu typisch römischen Handwerken sowie Kochkurse
  • Das Feiern von römischen Festtagen, wie zum Beispiel das Winterfest „Saturnalien“

Römische Kulinarik und Übernachtungen

In den Räumlichkeiten des Landgutes befindet sich auch eine Taverne. Hier werden die Gäste unter anderem mit typisch römischen Gerichten nach Originalrezepten verwöhnt. Wer sich nachts einmal wie ein Römer vor 2000 Jahren fühlen möchte, kann entweder in einem der luxuriösen Zimmer, unter freiem Himmel im Garten oder in einem Legionärszelt übernachten.

Wann ist die beste Zeit für einen Besuch im Archäologiepark Borg?

Im Frühling und im Sommer lohnt sich ein Besuch des Freilichtmuseums sicherlich am meisten, da sich dann die Blumen und Pflanzen der Gartenanlage in ihrer schönsten Pracht zeigen. In den Wintermonaten öffnet die Villa nur eingeschränkt oder gar nicht, so dass sich Besucher vorab unbedingt über die aktuellen Öffnungszeiten informieren sollten.

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